Wie eine feine Haut aus
tausend Samenkörnern legt sie sich auf mich und stößt mich mit sanftem Blick
tiefer. Der Kampf wird nicht mehr allzu lange andauern, dann erliege ich ihr
ganz. Ich breite mich vor ihr aus und zerfließe zwischen ihren Schenkeln. Warm
und pulsierend nehme ich diesen Trugschluss in kauf und atme scharf ein. Eine
Wahrheit ergibt sich aus dem darauffolgenden Sturm und eine Kraft zieht mich in
meine Mitte. Ich schwitze, etwas heißes tropft aus meinem Mundwinkel. Salz umkrustet
meine Augen. Wie sehnlichst ich sie mir herbeigewünscht habe, oh wie verlangend
ich sie erwartete! Und doch… nicht. Nun, da sie meine Sinne zu trügen vermag
und ich rhythmisch tiefer tropfe, packe ich sie, zwinge sie auf die Knie und
platziere ihre kühle, linke Hand knapp über meinem Bauchnabel. Ich schließe die
Augen und Erinnerungen wirbeln wie Staub von vergessenen Büchern um meine raue
Haut. Sie riechen nach versengtem Metall. Schmecken nach Lehm und nach dem
Morgen. Sie beginnt zu flüstern, fügt mich stückweise wieder zusammen. Fängt
mich auf, leckt meine Wunden. Ihre Stimme hebt sich, richtet sich nun direkt an
mich und mit dem Morgengrauen verblassen auch die letzten Zeichen auf
vergilbten, abgegriffenen Seiten. Mit jedem Sturm von ihr brennt sich das
Vergessene in meine See, mit jeder Stille sammle ich mehr Erde in meiner
Hosentasche. Sie reicht mir das Glas. Der Inhalt ist dunkel, träge und warm.
Ich weiß, dass er mich in sich birgt. Und letztendlich streift ein Schmunzeln
meine Lippen und ich lasse los.
Vielleicht werden meine
Augen offen sein, wenn ich aufschlage.
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