Ein Plus, ein Minus, eine Unbekannte [1]
Und was streunt dir durch den Kopf?
Hast du es selbst hereingelassen, war es erst
weich und warm und anschmiegsam?
Fand es seinen eigenen Weg, durch einen
unbeachteten Spalt, eine unachtsam unverschlossene Tür, eine trockengelegte Wasserleitung?
Und jetzt sitzt es da, mit offenem Mund und
geschlossenen Augen, die Pfoten des Streunens müde.
-
Immer wieder, immer und immer wieder ließe
ich es herein, öffnete ich Wege durch scheinbar unbeachtete Spalte, wäre ich
unaufmerksam. In der Hoffnung, es wisse die Zeichen zu deuten.
Eines Abends war es fort. Eines Tages Abend
konnte ich es nicht mehr spüren, nicht mehr erahnen. Ein Surren blieb, ein
Klangteppich, ein Rauschen.
Keine Stille mehr. Keine Ruh‘.
Wo vorher noch ihre Krallen deutlich hörbar über
den Boden klackten ist nun ein verschwindendes Surren, ein verschwommenes
Knacken.
-
Beton werde ich gießen, die Türen zumauern.
Einen Graben ziehen, den Geist verschließen.
Um unverletzt zu sein.
Um unzerkratzt zu werden.
Ich war sechsundzwanzig Jahre alt, als sie in
mein Leben trat.
27.06.2015
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