Sonntag, 6. September 2015

Entwining Chaos


was ich weiß

Die Stelle an der du lagst ist schon ganz nass und ich biete dir eine weitere an.
Ich lausche deinen Worten, blicke über dein Haar hinweg zu der Mauer, die ich in der Düsternis nur noch vage ausmache. Meine Gedanken entgleiten.

Ich liege auf dem Boden, die Augen geschlossen.
Den Geruch von feuchtem Staub nehme ich wahr. Und Stimmen. Erkaltender Rauch zieht durch den Türspalt herein, begleitet von süßer Morgenluft. Am liebsten stünde ich auf und blickte durch das Fenster hinaus.
Ich spüre alte Holzdielen unter dem zertretenen Linoleum. Und plötzlich deine Anwesenheit.
Komplett geräuschlos konntest du nicht verweilen, es war das Schnauben beim lächeln.
Da war einmal etwas… das wir nie richtig zu fassen bekamen.
Die Worte, die ich fand, waren nie wirklich an dich gerichtet.
Kein Blick traf sich jemals. Kein Schlagen war gemein.
Die Briefe besitze ich noch immer. Um zu lernen.
Die nasse Stelle wird kalt, sie erinnert mich daran, was ich weiß.
Auch du scheinst eine Erkenntnis gewonnen zu haben. Ohne ein Wort betrachtest du mich. Siehst mich nur noch an.
Wann hast du deinen Kopf gehoben und die Augen geöffnet? Ich erinnere mich nicht mehr an den Moment der Veränderung, nur noch an den Zustand an sich.
Deine Jacke hattest du nie ausgezogen.

Der Abend ist warm, ein wenig Nebel kriecht über die Mauer. Dahinter ist alles schon in sanftes Weiß gehüllt. Mein trunkenes Hirn wird verschluckt.
Ich atme die warme Luft ein und löse meine Hand.
Ich weiß, wo der Lichtschalter ist. Den Schlüssel werfe ich in den Briefkasten.
Der Geruch des Morgens holt mich ein, rennt mich nieder und erfüllt mich.
Eine Rauchwolke hängt noch in der Luft.


Dann lasse ich dich gehen.

Mittwoch, 2. September 2015

wide boys and rooks






Und wir graben Löcher und bauen Hügel mit der Erde.
Wir legen Flussläufe um, hegen das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben.

Und die Füchse kehren wieder, Krähen sammeln sich über dem Baggerteich.


02.09.2015