Sonntag, 23. November 2014

Wie ein Pulsieren

Wie ein stetig schlagendes Herz
vernehme ich das Ticken
es schmiegt sich an meine rechte Schulter
mein linker Arm ist kalt
er antwortet dem Rhythmus
und fügt im Takt sein Pulsieren bei
höher und schriller möchte ich werden
umgeben von Ast und Laub
von sattem Grün
von Nadel, bis dass ich nichts mehr spüre
außer Licht und Luft
in Flammen aufgehen
das Meer unter mir zurücklassen
auf dass es stets kleiner und zahmer werde
und im Blau des ozon-gebrochenen Weltenschwarz
verschwimmt

Wie ein stetig schlagendes Herz
hebe und senke ich mich
Feuer wird Licht
wird Erde wird Luft
aus Rauschen wird Rhythmus
wird Grün wird Blau wird Schwarz

Ich muss nicht mehr zurück zum Strand
das Lied der weiten, schier endlos lockenden See verklingt
ihr Rufen wird leiser, zahmer
bis ich alle Steine aus den Taschen hole
und sie ein letztes Mal auftürme
und Sand zu Staub wird
nicht hören, noch sehen
höher und schriller, der Geschmack von Licht
umarmt mich, umhüllt mich, türmt mich auf

Mein linker Arm
ist Ticken, ist Schlagen
tausendfach, nicht endlos
weit, nicht fern
keine Augen, kein Mund

Ich folge ihm, meinem stetigen Schlagen
dem warmen Pulsieren
die kalte Hand in den leeren Taschen

Viel Haar verlor ich, doch werde ich nicht kahl
Licht bringt Luft, bringt Weite
fortwährende rhythmische Bewegung            
wie ein Pulsieren

Zumindest habe ich noch Taschen

04-09-2014

Sonntag, 23. März 2014

"Meine Liebe ist die See und vom Festland ertönt dein Lied."

Schwerelos, schwindelfrei

Schwindelfrei. [von Lügen befreit]

Wenn es hell wird, ist dein Schatten kleiner
Du bist zwischen dem Licht
Du bist das Stille Wandern
Ich frage dich: wirst du es weitergeben
Wirst du bestehen
Wie weit ziehst du deine Kreise
Wenn ich den Stein aus dem Wasser zurück hole
In meiner kühlen Hand, sprudelnd und furchtlos
Und ich lege ihn zu den Anderen
Und zu dem Sand, den ich jedes Mal aus meinen Schuhen entleere,
wenn ich wiederkehre.
Wenn es hell wird, schwindet auch meine Nacht
Aus Traum und Illusion zauberst du eine Wirklichkeit,
die sich gegen dich kehrt.
Du bist das Zwielicht
Du gehst unbemerkt vorüber
Es hat etwas tröstliches und etwas bettendes
Wenn meine Finger an dem Ufer stehend den nächsten Stein umgreifen
Du hast es nie weitergesagt, hast es nie gelesen
Vielleicht hättest du früher schon beginnen sollen,
die Wirklichkeit zu bewohnen, die du schaffst.
Und ich lege mich zu den Anderen
Wie damals, als ich weglief, um wiederzukehren
Wohlwissend, dass ich jetzt nicht mehr weglaufen kann-
So kann ich auch nicht wiederkehren.

Wenn es hell ist, ist dein Schatten kleiner
Sind deine Konturen weicher
Ist das Jucken unter der Haut erträglicher
Barfuß werfe ich mich in die Flut
Um der Versuchung zu entgehen,
erneut meine Schuhe zu entleeren
Die Leere schmeckt schwer, die Luft ist furchtlos
Sie hat jeglichen Geruch verloren.
Und wir legen uns zu den Anderen

-Heilung tritt ein.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Deine Sinfonie, Deine Gleichgültigkeit

Es ist Deine Sinfonie
Deine Gleichgültigkeit

Es ist Deine Stimme
Die mich entgleiten lässt
- Die Töne umgeben Dich
Und lassen Dich ziehen
- Lassen mich fortgehen

Sie bedeckt mich
Verwirrt mich
Und aus dem Chaos
Entsteht Neue Ordnung

Auf diesem Schiff
Ihrem Leib
Fern Deinem Herzen

Meine Liebe ist die See
Und vom Festland ertönt Dein Lied
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Wenn Du heimkommst wirst Du nichts vorfinden
Außer dem offenen Fenster
Und den Staubwolken, die der Wind aufwühlt
Und von den Kisten wirbelt

Es ist Deine Gleichgültigkeit
Die den Knoten löste

Wenn Du heimkommst
Wird es nicht mehr meines sein

Es ist Deine Stimme, Deine Erde

Meine Liebe ist die See
Und vom Festland ertönt Dein Lied